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Wieder und wider
Eigentlich ist es ja ganz einfach; das hat man in der Schule gelernt und das sitzt doch wohl. "Wieder" heißt noch einmal und "wider" meint gegen. Wenn da also ein widerlicher Widerling auftaucht, habe ich bestimmt etwas gegen ihn. Ich widersetze mich dem Plan heißt natürlich, dass ich gegen ihn bin, und widersprechen kann ich dann auch. Schwieriger wird's schon beim Widerhall, da hallt es nämlich zurück, aber nicht noch einmal, sondern gegen mich. Wenn mir ein Unglück widerfahren ist, so will ich sicher nicht wieder an den Unglücksort fahren. Es sei denn ich werde wieder geboren, dann kann ich das wohl nicht verhindern. Die Verbverbindungen werden übrigens meist getrennt geschrieben, wenn "wieder" die Bedeutung von nochmals und erneut hat. "Er ist wieder aufgetaucht. Ich habe ihn wieder erkannt." Hat "wieder" die Bedeutung von zurück, schreibt man es mit dem Verb zusammen. "Ich will dir das Geld endlich wiedergeben." "Wir müssen den Frieden wiederherstellen." Aber: "Hier spiegeln sich wieder unsere ganzen Wünsche wider."
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