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Verletzlich
Neulich, bei einem Konzert der besonderen Art: der Liedermacher bricht in Tränen aus. Und wir wissen es wieder, ein Verletzlicher hat sich selbst entblößt, uns seine Gefühle offenbart, um dieser kalten Welt ohne die übliche Maske aus Gelassenheit und Frohsinn entgegenzutreten. Denn es gibt sie noch, die Sensiblen, und je stärker man sich im Reich von Literatur, Musik und Kunst zu seiner traurig-trotzigen Haltung bekennt, desto mehr Anhänger aus den Kreisen der Verletzbaren findet man. Schließlich muss ein Zeichen gesetzt werden gegen die oberflächliche, ständig lachende Fun-Generation. Die übrigens Hände ringend nach neuen Witzemachern sucht, bitte einen Gag für Harald S., Sie wissen schon. Aber zurück zur Verletzbarkeit: vielleicht ist sie eine Reaktion auf einen allzu brutalen Umgang der Menschen mit den Gefühlen anderer. Ständig zur Schau getragen wirkt die trändrüsige Sensibilität allerdings nur noch lächerlich. Endlich ein Gag zum Lachen?
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