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  in flagranti

Eisig trommelt Schmittke an den Türrahmen und grinst dabei grimmig. "Ha! Endlich habe ich dich in flagranti ertappt!" Erstaunt hebt seine Ehefrau Dagmar den Kopf. Sie sitzt bei einem Glas Rotwein im Wohnzimmer, und der Herr Nachbar leistet ihr Gesellschaft. "Aber Schatzilein, das ist doch nur eine kleine Weinprobe", säuselt sie, während der Herr sich energisch erhebt: "Gestatten, Möhring. Das mit 'in flagranti' ist doch wohl etwas lächerlich. Auf frischer Tat sind wir nicht ertappt worden, leider, muss ich sagen ... Wissen Sie überhaupt, woher der Ausdruck kommt? Früher wurde jemand 'in crimine flagranti' ertappt, wobei flagranti vom lateinischen flagrare abgeleitet wurde und 'brennend, glühend' heißt. Also bei einem Verbrechen, das noch heiß war. Liegt hier etwa so etwas vor? Guten Tag!" Schmittke ist sprachlos und sie amüsiert.