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  Die Arbeit

Es gibt im Japanischen ein Wort, das uns bei genauerem Hinhören bekannt vorkommen sollte: Arubaito, kurz "baito". Gemeint ist schlicht und einfach ein Nebenjob, eine Studentenarbeit, und genau die Studenten haben das deutsche Wort auch bei sich in der japanischen Arbeitswelt eingeführt. Ursprünglich war die Arbeit allerdings kein lockerer Nebenverdienst, sondern harter Broterwerb, einst bei den Germanen sprachlich mit Armut und Verweistheit verbunden. Auch das gotische Wort "arbaips", = "Bedrängnis, Not" sollte uns zu denken geben. Nicht immer war die Arbeit so ehrenvoll, dass man stolz sagen konnte "Arbeit schändet nicht". Wer ganze Arbeit tut, hat seine Sache gründlich getan, da bleibt nichts mehr zu tun übrig. Wenn man allerdings von jemandem sagt, er habe die Arbeit nicht erfunden, so ist der einfach nur faul. "Arbeit macht Spaß", konnte man etwa vor 80 Jahren hören, "aber wir können keinen Spaß vertragen". So ist die Arbeit einerseits die moralische Berechtigung fürs Essen (Bibel), andererseits eine Mühsal, der man am besten entflieht. Mit Arbeiterchampagner (= Bier oder Mineralwasser) etwa.